Warnstreik in Münster - Tarifkonflikt verschärft sich
Der Tarifkonflikt der Aenova Haupt Pharma Münster GmbH spitzt sich weiter zu. Am 11. Februar 2016 haben die Beschäftigten einen ersten Warnstreik durchgeführt. Rund 150 Kolleginnen und Kollegen, zwei Drittel der Belegschaft, beteiligten sich an der Aktion der IG BCE vor dem Werk in Münster.
Bez. MS/Bi

Die Verhandlungen laufen bereits seit September 2015. Nach bisher vier ergebnislosen Verhandlungen, die im vergangenem Jahr zum Abbruch führten, bot der Arbeitgeber in der vergangenen Woche erneute Verhandlungen an. Das dann unterbreitete Angebot stellte sich als völlig unzureichend heraus. Die
IG BCE-Tarifkomission um Verhandlungsführer Frank Seeliger lehnte dies kategorisch ab:
„Auch das aktuelle Angebot war ein totaler Verriss und eine Frechheit für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, so Frank Seeliger, Bezirksleiter des Bezirks Münster-Bielefeld.
Neben einer angemessenen Einkommenserhöhung steht die Rückkehr zur 37,5-Stundenwoche im Zentrum der Forderung. Dazu ist die Geschäftsführung bisher nicht bereit. „37,5 Stunden pro Woche sind genug“, sagte Frank Seeliger und betonte: „Wenn es nicht in Frieden durch Verhandlungen geht, dann eben im Streit durch Streik!“
Vor 13 Jahren wurde aus der Notsituation heraus, um das Unternehmen und möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten, die 40-Stundenwoche ohne Lohnausgleich vereinbart. Das Ziel wurde dank der Bereitschaft der Belegschaft, auf Einkommen und Freizeit zu verzichten, erreicht.